Rüdiger Oppermann & The Global Players: Rheingold

Rüdiger Oppermann & The Global Players: Rheingold Rüdiger Oppermann & The Global Players: Rheingold

KW 20058

Digipack, 52 Seiten Booklet, 25,00 €, Subskriptionspreis bis Tourstart 19,00 €
Mit Texten von Volker Gallé.

Rüdiger Oppermann über Rheingold:

Ein langes Lernen, Erforschen und Begreifen tat sich mit dem Thema Rheingold für mich auf. Mehr als ich gedacht hatte, musste ich (bzw  durfte ich) mich mit Themen beschäftigen, die für mich vorher weit weg waren. Vor allem die Itegrierung der Musik, die vor 1000, 1500, 2000, 4000 oder 35.000 Jahren am Rhein gespielt wurde, ist eine große Aufgabe. Denn Musik aus einer Zeit, aus der es keine Aufzeichnung gibt, kann ja nur re-konstruiert werden, mit Erfahrung der allgemeinmenschlichen Spielweise und Bewusstseinslage. Ich habe mich ausführlich beraten lassen von Spezialisten der Musikarchäologie, Alte-Musik-Spezialisten und gestandenen Musikern. Und ja, ich habe auch die wesentlichen Orte besucht: hinauf zur Rheinquelle auf 2600m Höhe, den Bodensee, den Rheinfall, die Orte der Geschichte, die Industrial-Fabriken, die Stromschnellen.....Und dies hat zur Folge, dass es in diesem Projekt verschiedene Ebenen von Authentizität gibt:

1. Der Versuch, ganz nahe am Original zu arbeiten, wie bei den Mittelalter-Stücken von St. Notger, Hildegard von Bingen, (noch von Noten gestützt), aber auch Johannes Schenk (ca 1700), Obrecht (ca 1500, direkt von Originalnotation gespielt). Ein römisches Originalwerk auf rekonstruierten Instrumenten  (ca 200 a.D.). Ein Basler Trommel-Traditional (Basler Tagwacht). Es ist also ein Versuch der „historisch informierten“ Interpretation.

Aber auch die Rekonstruktion der Eiszeit-Musik, der Alpenländischen Prähistorik (Margriata), Musik der Völkerwanderungszeit (zum Nibelungenlied) waren große Aufgaben.

2. Folksongs im zeitgenössischen Folk-Sound, mit kleinen Jazz-Einsprengseln (Schwarzbrünnmaidle, Kleiner Stumpe, La Rotta, Karcigar..). Ja ich bin recht stolz darauf, drei Melodien gefunden zu haben, die der Folkszene ganz unbekannt sind, aber die das Sucht-Potential haben, sich weit zu verbreiten.....

3. Eigenkompositionen wie Ouverture, Abwärts, Rheinfall, Goldhut, Lore Lay, Rapid, Industrial, Die Mündung...

Und natürlich auch Mischformen!  Zum Beispiel ist mein Einfluss auf die Musik zum Nibelungenlied mitsamt Instrumentenrekonstruktion und Arrangement ganz erheblich.

Die Beschäftigung mit sehr alter Musik führt zur Beschäftigung mit anderen Instrumenten. Vor allem die vielen historischen Holztrompeten, Blechhörner, Flöten, Oboen-ähnlichen Instrumente, die ich allesamt nicht selbst spielen kann... hier bin ich darauf angewiesen daß die Musiker meine Vorstellung des Klangs und der Instrumentenfunktion realisieren können. Für alle Beteiligten waren diese sounds neu und ich musste einiges durchkämpfen, oder im Studio neu zusammenbringen. Die Beschränkung auf instrumentale Rufe, archaisch-magisch beschwörender Klänge, das Sichhineinversetzen in das Bewusstein von Magiern vor 4000 oder 40.000 Jahren, das ist ja nicht einfach. Immer wieder entdeckte ich Parallelen zu Altasiatischer (Laos-Oboe Pi, annamitische Gongmusik) und Afrikanischer Tradition (Spielweise der Leier und Harfe), und habe die auch integriert.

Ich danke den Musikern, die dieses Ergebnis mit mir errungen haben, und die es live mit mir realisieren.

Titel Komponist(in) Spieldauer (CD) Tonbeispiel
Ouverture/Ursprung Rüdiger Oppermann 08:41
Eiszeit-Sounds Rüdiger Oppermann 05:10
Sontga Magriata trad. rätoromanisch 06:19
Occidentale trad. Notger 02:52
Abwärts, abwärts, abwärts sinken Rüdiger Oppermann 04:42
Les nymphes du Rhin Joh. Schenk 04:27
Silberfluss Rüdiger Oppermann 02:10
Kleiner Stumpe trad. Elsass 02:50
Das Nibelungenlied trad. 10:13
Lore Lay Rüdiger Oppermann 06:07
Reis Glorios/Der Rheinfünfer trad./Rüdiger Oppermann 06:30